Friedenspfeife vergangener Egos
um ein Friedenspfeifchen zu rauchen
mit Dir mein Ego ich hatte verdammt
zu fauligen Zeiten Dich konnt nicht gebrauchen
war hilfreich nunmehr, so trete ein
erkenne ich endlich wie tief verwandt
mir triefend Antlitz nur konnte sein
von ihr, die des Wissens über uns lacht
vereinen könnte gespaltne Figur
und mich erlösen von ewiger Wacht
des seltenen Friedens heutigen Seins
so ist nicht gewiss ob gut und gerne
Besitztum vermeldet des nebligen Schreins
Martina Lichter
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Kastanienbauten
Rollend und schwankend auf grader Bahn
Dunkel entrinnet, Schwärze entrückt
Wahnsinn der Freude Rosenelan
Unklar Gesichter sie grinsen nach Nord
Sichtbar Dich mache Du Däumling satt
Trunken nehme die Nüchternheit fort
Östliche Hände geschnetzelt auf Hirn
Seltsames Weilchen noch gern verbleib
Bevor Ihr blicktet gen Siebengestirn
Mein Kiefer zu brechen imstande nicht ist
Blassblaue Adern Euch hadert der Sinn
Verwesenden Dämon Ihr habt vermisst?
Lachend rufe ich Leere verzückt
Und jaulet jämmerlich blinde Not
Licht entrinnet, Sonne entrückt
Martina Lichter
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L´enfant terrible
Ellbogenkette schwand taumelnd im Nebel
Glühende Augen waberten hin
Innerste Schreie ich zückte den Säbel
Sein Amboss geschwächt und mit ihm mein Mut
Lachender Geifer des Kindes Hohn
Voller Entzücken zur Tafel mich lud
Im Spiegel ich sah wie Galle er spie
Die Frau in Ketten nur scheinbar rein
Glanzlose Welle des Frohmuts mir lieh
Und bohrt seine Kralle vernichtend den Geist
Der Dolch kaum spürbar in meinen Hacken
So rennt meine Schwester im Innern verwaist
Schwamm es hinfort das letzte Getier
Wissen hinfort nach wem ich riefe
Sehnsucht am Ende nur nach mir
Blick in lebendig Pupillenschrein
Kleiner Jubel wie rigoros
Wandel weder bejah noch vernein.