Pinselpastell auf lilaner Wut
Sachtes Piano durchfließt das Papier
Bleistiftaugen in zartgrauer Glut
Und Schwarzbrombeerlippen im wartenden Hier
Vergangenheitsrot auf blonddichtem Haare
Zukunftsfremd warnend die Cemballi
Des Künstlers greller Natur bewahre
Ein Klingeln in weiß es dringt an ihr Ohr
In stetig Sekunden ein grünlicher Ort
Geliebtes Verderben öffnet gestern sein Tor
Sanft ausgefüllt in lieblich rosé
Doch Endloskampf der schwärzesten Gier
Des Malers Träume, schon bald passé?
Paukenschlag lacht
Harfengeschrei
Das Heute wacht
Im Farbenbrei
Visage zerronnen in hähmischem Groll
Der Pinsel noch träumend den Nabel belebt
Ihr Zahn sich verfängt im Liebesmoll
Und wächsern Ströme sie fließen ins Dort
Ein graugelber Klang lockt sie wieder herbei
Farbiges Morgen, doch falscher Ort?
Martina Lichter